Verbundene vs. unverbundene Stichproben

Eine von Anfängern sehr häufig gestellte Frage bezieht sich auf die Unterscheidung zwischen verbundenen und unverbundenen Stichproben. Tatsächlich ist die Unterscheidung sehr einfach und erschließt sich am besten bei Betrachtung von zwei unterschiedlichen Beispieldatensätzen.

Betrachten Sie zunächst den folgenden Datensatz:

Zu jeder ID liegen exakt zwei Werte vor, nämlich ein Wert von Variable A und ein Wert von Variable B. Somit sind Variable A und Variable B zwei verbundene Stichproben.

  

Beispiele für verbundene Stichproben sind z.B. Folgendes:

  • Psychologie: Sie messen bei 10 Probanden die Neurotizität vor und nach einem Training. Vorhermessung und Nachhermessung sind verbundene Stichproben.
  • Medizin: Sie tragen bei 10 Patienten eine Placebo-Salbe auf die linke Hand und eine wirksame Salbe auf die Rechte Hand auf. Linke Hand und rechte Hand sind verbundene Stichproben.

Verbundene Stichproben zeichnen sich also dadurch aus, dass zu jedem Wert aus Stichprobe A ein zugehöriger Wert aus Stichprobe B vorliegt, wobei die beiden Werte am selben Probanden erhoben wurden.

 

Betrachten Sie nun im Vergleich dazu den folgenden Datensatz:

Zu jeder ID liegt ein Wert der Variable X vor und jede ID gehört entweder zu Gruppe A oder zu Gruppe B. Somit sind Gruppe A und Gruppe B zwei unverbundene Stichproben.

 

Beispiele für unverbundene Stichproben sind z.B. Folgendes:

  • Psychologie: Sie messen bei 10 Probanden die Neurotizität, wobei 5 Probanden ein Training erhalten haben (Interventionsgruppe) und die anderen 5 Personen nicht (Kontrollgruppe). Interventions- und Kontrollgruppe sind unverbundene Stichproben.
  • Medizin: Sie haben 10 Probanden, von denen 5 Probanden ein wirksames Medikament und die restlichen 5 ein Placebo erhalten. Die zwei Gruppen Medikament und Placebo sind unverbundene Stichproben.

Unverbundene Stichproben zeichnen sich somit dadurch aus, dass die Werte in Stichprobe A nicht an den selben Probanden erhoben wurden wie die Werte aus Stichprobe B.